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Studio 9
Kultur und Politik am Morgen Mit Buchkritik und Neue Krimis Moderation: Ute Welty
Literatur
Inspiriert von Wolfgang Koeppen Christoph Peters' "Trilogie des gegenwärtigen Scheiterns" Von Ralph Gerstenberg Für Christoph Peters' Roman "Der Sandkasten" gibt es ein großes Vorbild: "Das Treibhaus" von Wolfgang Koeppen. Christoph Peters hat den Koeppen-Roman von 1953 als Folie benutzt, um einen Roman über die Zustände im politischen Berlin während der Corona-Pandemie zu schreiben. "Krähen im Park", dem Folgeroman von Christoph Peters, diente "Tauben im Gras" von Wolfgang Koeppen als Vorbild. Und "Innerstädtischer Tod", der neueste Peters-Roman, ist von Koeppens "Der Tod in Rom" inspiriert worden. So schrieb Christoph Peters, angeregt von Wolfgang Koeppens "Trilogie des Scheiterns" aus den Anfangsjahren der Bundesrepublik seine "Trilogie des gegenwärtigen Scheiterns" über das heutige Berlin.
Konzert
73. Internationaler Musikwettbewerb der ARD Ausschnitte aus den drei Preisträgerkonzerten vom 18.- 20.09.2024 Prinzregententheater und Herkulessaal der Residenz München Preisträger der Kategorien Bläserquintett, Gesang, Oboe und Violoncello Johanna Doderer Rauhnacht, Bläserquintett Nr. 1 Auftragskomposition des Internationalen Musikwettbewerbs der ARD 2024 (UA) Pacific Quintet Wolfgang Amadeus Mozart 2. Satz: Andante ma non troppo aus: Konzert für Oboe und Orchester C-Dur, KV 314 João Miguel Moreira da Silva, Oboe Münchener Kammerorchester Leitung: Daniel Giglberger Richard Wagner "Dich, teure Halle, grüß' ich wieder", aus: Tannhäuser Aurora Marthens, Sopran, als Elisabeth Münchner Rundfunkorchester Leitung: Matthias Foremny Victor Herbert aus: Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 2 e-Moll op. 30 Krzysztof Michalski, Violoncello Münchner Rundfunkorchester Leitung: Matthias Foremny ca. 20:45 Konzertpause Christine Anderson im Gespräch mit Jurorinnen des Wettbewerbs: Cornelia Kallisch, Xenia Jankovic, Clara Dent-Bogányi und Daniela Koch Pavel Haas Bläserquintett op. 10 Alinde Quintet Richard Strauss Konzert für Oboe und kleines Orchester D-Dur Leonid Surkov, Oboe Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Leitung: Hankyeol Yoon Peter Tschaikowsky "Ja vas ljublju", aus: Pique Dame Samueol Park, Bariton, als Fürst Jeletzky Giuseppe Verdi "È sogno? O realtà?", aus: Falstaff Samueol Park, Bariton, als Ford Bohuslav Martinu Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 Maria Zaitseva, Violoncello Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Leitung: Hankyeol Yoon
Musikfeuilleton
"In die Stimme hinein ..." Die Komponistin Liza Lehmann (1862-1918) Von Sylvia Roth Zunächst wurde sie als Sängerin gefeiert, dann als Komponistin: Die Werke der Britin Liza Lehmann waren seit 1890 fest im Repertoire der englischen Konzerthäuser verankert, strahlten von dort aus weiter bis in die USA. Lehmanns Liederzyklen, Opern und Operetten wurden von der Kritik als "fein" und "eindrucksvoll" bewertet, sie vermöge es, ganz natürlich "in die Stimme hinein" zu schreiben. Mit Witz und Ironie parodierte Lehmann aber auch die Geschlechternormen ihrer Zeit und trug als erste Präsidentin der "Society of Women Musicians" dazu bei, dem Musikschaffen von Frauen eine professionelle Basis zu geben.
Lange Nacht
Glanz und Elend einer kolonialen Befreiung Eine Lange Nacht über Algerien Von Claus Leggewie Regie: Claudia Mützelfeldt Zu entdecken ist in dieser "Langen Nacht" ein unbekanntes, so schönes wie traurig stimmendes Land. Deutsche assoziieren es mit der franko-algerischen Kolonialgeschichte, dabei sind Deutschland und die Deutschen mit dem nordafrikanischen Land mehr verbunden, als sie meinen. In diesem "Dreieck" bewegt sich die Sendung: Sie erzählt (nicht-chronologisch) die Etappen der Kolonisierung von 1830 bis 1962, die Geschichte des unabhängigen Landes samt der "schwarzen Jahre" in den 1990er-Jahren, die 100.000 Menschen das Leben kosteten. Die Kernfrage ist, warum eine große Sehnsucht nach Befreiung in solcher Unfreiheit enden konnte. Und wie auf der anderen Seite immer wieder der Freiheitswille der jungen Gesellschaft durchbricht (und auf Dauer nicht zu unterdrücken sein wird), wie zuletzt bei der von Jungen und Frauen getragenen Demokratiebewegung Hirak, mit deren Liedern die Sendung beginnen und enden soll. Unterwegs gibt es viel weitere Musik, historische Originaltöne, Geschichten vom Fußball, der in allen drei Gesellschaften eine wichtige Rolle spielt, Gespräche mit Landeskennerinnen und Landeskennern, Reisetipps, Kulinarisches und Texte von Albert Camus, Frantz Fanon, Hélène Cixous und Jacques Derrida.