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Montag 08:30 Uhr SWR2

SWR2 Wissen

Wie Nachrichten entstehen und mehr Menschen erreichen Feature Von Dirk Asendorpf Internet und Social Media überschwemmen uns mit News - rund um die Uhr, je spektakulärer, desto besser, oft egal ob richtig oder fake. Die Folge: Journalismus verliert an Vertrauen, Lokalzeitungen sterben, Zynismus und Nachrichtenmüdigkeit machen sich breit. Doch Demokratie braucht faktenbasierte Informationen. 75 Jahre nach Gründung der Deutschen Presseagentur wollen viele Medien gemeinsam daran erinnern - mit dem Projekt #UseTheNews. Auch der SWR ist beteiligt - mit einer Nachrichtenredaktion für junge Menschen.

Montag 09:05 Uhr Bayern 2

radioWissen

Königreich und Republik in Bayern Bayerns SPD in Königreich und Republik Aufbruch in die Moderne Eine Partei für die Dörfer Der bayerische Bauernbund Das Kalenderblatt 25.3.1697 Erste Station auf der Geheimreise von Peter dem Großen Von Sebastian Kirschner . Bayerns SPD in Königreich und Republik - Aufbruch in die Moderne Autorin: Renate Eichmeier / Regie: Sabine Kienhöfer Infolge der radikalen Umbrüche im 19. Jahrhundert formierte sich die Arbeiterbewegung als neue soziale und politische Kraft, aus der schließlich die SPD als Partei hervorging. Im Königreich Bayern fand 1892 der erste Parteitag statt - initiiert von Georg Vollmar, der im Gegensatz zur Parteizentrale in Berlin auf Reformen setzte statt auf Revolution. Ab 1893 war die SPD im bayerischen Landtag vertreten und setzte sich dort für mehr Demokratie und soziale Gerechtigkeit ein. Während des Ersten Weltkrieges blieb die Mehrheit der SPD auf Regierungskurs. Der linke Flügel dagegen forderte sofortigen Friedensschluss, spaltete sich 1917 als USPD ab und entwickelte sich in München zu einer Plattform für revolutionäre Kräfte. Im November 1918 kam es tatsächlich zur Revolution, und der USPD-Politiker Kurt Eisner wurde der erste Ministerpräsidenten Bayerns. Bei ihrem Ziel, Bayern zu einer Republik umzugestalten, arbeitete die Regierung Eisner aber eng mit der Mehrheits-SPD zusammen. Nach Eisners Ermordung wurde Johannes Hoffmann von der Mehrheits-SPD der erste demokratisch gewählte Ministerpräsident Bayerns. In den Folgejahren sollten die sozialdemokratischen Kräfte in Bayern einen schweren Stand gegen die immer stärker werdenden extrem rechten Kräfte haben. Eine Partei für die Dörfer - der bayerische Bauernbund Autor: Hans Hinterberger / Regie: Irene Schuck Bauernproteste prägen den Start ins Jahr 2024. Deftige Reden, viel Spektakel und vor allem die These, dass "die da oben" die praktischen Probleme der Landwirtschaft einfach nicht verstehen, weil sie selbst keine Landwirte sind. Neu ist das nicht. Zu Beginn der 1890er Jahre erhebt sich ähnlich großer Unmut in Bayern. Das Deutsche Reich möchte Industrieprodukte exportieren und senkt im Gegenzug die Schutzzölle für ausländisches Getreide. Ein Preisverfall ist die Folge. Aus Protest wird in Bayern eine völlig neue Partei gegründet: Der Bayerische Bauernbund. Sein Credo: Politik von Bauern für Bauern! Er wird in den kommenden Jahrzehnten eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielen, wird die etablierte konservative Partei vor sich hertreiben, wird Kurt Eisner 1918 in der Revolution begleiten und wird es sogar in Regierungsverantwortung schaffen. Aber die Partei, die ausschließlich Klientelpolitik betreibt und sich an keine höhere Ideologie gebunden fühlt, wird am Ende auch zu einem leichten Opfer des Nationalsozialismus. Moderation: Michael Zametzer Redaktion: Thomas Morawetz

Montag 10:04 Uhr WDR5

Neugier genügt

Mit Ralph Erdenberger Feature: Oman zwischen Tradition und Moderne; Redezeit mit Christian Blanck, Autor und Fotograf;Thema: Faszination Playmobil; Ein Gedicht: "Fernweh" von Fritz Eckenga zur vollen Stunde WDR aktuell

Montag 15:05 Uhr Bayern 2

radioWissen am Nachmittag

Frühes Mittelalter Auf in den Westen! Mittelalterliche Reiternomaden Theophanu Kaiserin im römisch-deutschen Reich Das Kalenderblatt 25.3.1697 Erste Station auf der Geheimreise von Peter dem Großen Von Sebastian Kirschner . Auf in den Westen! - Mittelalterliche Reiternomaden Autor: Thomas Grasberger / Regie: Christiane Klenz In den schier unendlichen Weiten Zentralasiens lebten über Jahrtausende Reiterhirten mit ihren großen Herden: Kamele, Schafe, Ziegen, Rinder. Vor allem aber waren es Pferde, die im Leben und Wirtschaften dieser Nomadenvölker eine überragende Rolle spielten. Reiten war überlebenswichtig für die Hirten, und inner-nomadische Kämpfe um gute Weideplätze waren keine Seltenheit. Von Zeit zu Zeit rückten Stammesverbände aus der Mongolei auch in den äußersten Westen des 7000 Kilometer breiten Steppengürtels vor. Schon im fünften vorchristlichen Jahrhundert berichtet der antike griechische Historiker Herodot von den Kimmeriern und den Skythen. Tausend Jahre später tauchten dann die Hunnen auf, die als erstes Steppenvolk bis Mittel- und Westeuropa vordrangen. Ihre blitzschnellen Reiterattacken und der Pfeilhagel, den die Steppenkrieger mit ihren geschwungenen Reflexbögen über die Gegner abregnen ließen, verbreiteten vielerorts Schrecken. Stets mordend, plündernd und brandschatzend, könne man sie für "zweibeinige Bestien" halten, schrieb der römische Historiker Ammianus Marcellinus im späten vierten Jahrhundert nach Christus. Solche Dämonisierungen waren übertrieben, aber sehr wirkungsvoll. Das Bild vom blutrünstigen Steppenkrieger sollte Jahrhunderte lang in westlichen Köpfen herumspuken. Auch als die Hunnen nach nur 80 Jahren wieder aus Europa abzogen. Denn bald schon rückten andere Nomaden aus der eurasischen Steppe an. 20.000 Awaren-Krieger mit ihren Familien kamen Mitte des sechsten Jahrhunderts in kleinen Gruppen aus der Mongolei und nahmen im Jahr 568 das pannonische Karpatenbecken in Besitz. Ihr frühmittelalterliches Reich sollte 250 Jahre bestehen, bevor auch die Awaren aus den Annalen verschwanden. Doch bald folgten schon die nächsten Reitervölker. Die Ungarn oder Magyaren, wie sie sich selbst nannten, fegten Ende des 9. Jahrhunderts wie ein Wirbelsturm über Mitteleuropa hinweg - und wurden schließlich sesshaft. Theophanu: Kaiserin im römisch-deutschen Reich Autorin: Ulrike Beck / Regie: Frank Halbach Für Otto II. kommt als Braut nur eine echte Prinzessin aus dem oströmischen Kaiserreich in Frage. Doch Byzanz schickt keine Kaisertochter, sondern eine griechische Braut namens Theophanu. Ein Affront. Dennoch wird Theophanu am 14. April 972 mit dem siebzehnjährigen Otto II. vermählt und vom Papst zur Kaiserin gekrönt. Sie entpuppt sich nicht nur als kluge Ehefrau und Mutter, sondern bestimmt ab 974 als "Mitkaiserin" auch die politischen Angelegenheiten entscheidend mit. Theophanu wird zur einflussreichsten Frau des Abendlandes, die nach dem Tod ihres Mannes die Regentschaft für ihren erst drei Jahre alten Sohn Otto III. übernimmt. Sieben Jahre lang sorgt sie als Kaiserin im weströmischen Reich für Stabilität und außenpolitische Erfolge. Die deutsche Herrscherin aus Byzanz verfügt nicht nur über politisches Geschick, sie bringt auch den Nikolausbrauch, modische Raffinesse, Kunst und Kultur nach Deutschland. Und sie setzt durch, dass ihre Kinder dreisprachig unterrichtet werden. Theophanu stirbt am 15. Juni 991 und erlebt damit nicht mehr, dass Otto III. zum Kaiser gekrönt und später als "mirabilis mundi" bewundert wird. Erstendung 25. November 2019 Moderation: Florian Kummert Redaktion: Thomas Morawetz

Montag 16:05 Uhr SWR2

SWR2 Impuls

Wissen aktuell Feature

Montag 19:30 Uhr Deutschlandfunk Kultur

Zeitfragen. Feature

Hassliebe Bürokratie Das schwierige Verhältnis zur Verwaltung Von Julius Stucke Politiker - gestern wie heute, links und rechts, in Regierung und Opposition - vereint der Ruf nach Bürokratieabbau. Es klingt oft so, als hätte eine fremde Macht das Formular über uns gebracht, als sei der Stempel eine biblische Plage. Und Gott sah, dass es kompliziert war. Trotz der Deutschland nachgesagten Liebe zur Ordnung scheinen die meisten Menschen in diesem Land die Bürokratie zu hassen - und zwar schon immer. Jede und jeder kann eine Geschichte erzählen vom K(r)ampf mit dem Antragsformular, von angeblich herzloser Verwaltung. Und die Wirtschaft klagt oft so, als wäre alles gut, wenn nur die Bürokratie nicht wäre. Sie ahnen: Vielleicht ist das Ganze komplizierter.

Sonntag Dienstag